geb. 12.Dezember 1923, Wien
verst. 12. Juni 2020, Wien[1]
Elfriede Joksch wächst im 20. Bezirk auf. Beide Eltern stammen ursprünglich aus Südmähren. Zum Zeitpunkt der Eheschließung arbeitet die Mutter als Dienstmädchen. Der Vater hat eine Stelle als Monteur bei den ungarischen Flugzeugwerken nahe Budapest; später in Wien ist er als Straßenbahnschaffner beschäftigt. 1936 wird die Ehe der Eltern geschieden und Elfriede der Mutter zugesprochen.
Nach Beendigung der Pflichtschule besucht Elfriede Joksch einen Stenotypistinnenkurs und tritt 1939 als Schreibkraft in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien ein. Ende 1941 wechselt sie in das RSHA in Berlin. Im Referat IV B 4 wird sie Fritz Wöhrn bzw. Werner Kryschak zugeteilt. Ihre Vorgesetzten behandeln unter anderem »Mischlingsfragen und Mischehen« sowie »Theresienstadt-Angelegenheiten«. Zu den Aufgaben der jungen Frau gehört die Fertigung von Reinschriften nach handschriftlichen Konzepten, die Übertragung von stenografischen Aufzeichnungen und die Beglaubigung von Schriftstücken. Etwa 1943 kehrt Elfriede Joksch nach Wien zurück, wo sie bis Kriegsende beim SD-Oberabschnitt Donau beschäftigt ist.
Über ihren beruflichen Werdegang nach 1945 ist nichts Näheres bekannt. Sie arbeitet weiterhin als Stenotypistin und wohnt mit ihrem späteren Mann Stefan Eggenhofer bis an ihr Lebensende in Wien. 1967, als sie im Verfahren gegen Herbert Mannel und andere leitende Mitarbeiter des RSHA als Zeugin einvernommen wird, beschränkt sich Elfriede Eggenhofer auf vage Aussagen über den Inhalt ihrer Arbeit am ehemaligen »Judenreferat«. Von der systematischen Tötung von Jüdinnen und Juden will sie weder auf der Dienststelle noch im privaten Kreis etwas gehört haben.
Elfriede Joksch wächst in Wien, 20., Brigittenau auf.[2] Beide Eltern stammen ursprünglich aus Südmähren. Zum Zeitpunkt der Eheschließung arbeitet die Mutter als Dienstmädchen.[3] Der Vater hat eine Stelle als Monteur bei den ungarischen Flugzeugwerken nahe Budapest; später in Wien ist er als Straßenbahnschaffner beschäftigt. Ein erster Sohn des Paares stirbt 1922 als Frühgeburt.[4] Im darauffolgenden Jahr wird Elfriede geboren, die Einzelkind bleiben wird. 1936 wird die Ehe der Eltern geschieden und Elfriede der Mutter zugesprochen.[5]
Nach Beendigung der Pflichtschule besucht Elfriede Joksch einen Stenotypistinnenkurs und tritt 1939 als Schreibkraft in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien ein.[6] Ende 1941 wechselt sie in das RSHA in Berlin. Im Referat IV B 4 wird sie Fritz Wöhrn bzw. Werner Kryschak zugeteilt. Ihre Vorgesetzten behandeln unter anderem „Mischlingsfragen und Mischehen“ sowie „Theresienstadt-Angelegenheiten“. Zu den Aufgaben der jungen Frau gehören die Fertigung von Reinschriften nach handschriftlichen Konzepten, die Übertragung von stenografischen Aufzeichnungen und die Beglaubigung von Schriftstücken.[7] Etwa 1943 kehrt Elfriede Joksch nach Wien zurück, wo sie bis Kriegsende beim SD-Oberabschnitt Donau beschäftigt ist.[8]
Über ihren beruflichen Werdegang nach 1945 ist nichts Näheres bekannt. Sie arbeitet weiterhin als Stenotypistin und wohnt mit ihrem späteren Mann Stefan Eggenhofer[9] bis an ihr Lebensende in Wien. 1967, als sie im Verfahren gegen Herbert Mannel und andere leitende Mitarbeiter des RSHA als Zeugin einvernommen wird, beschränkt sich Elfriede Eggenhofer auf vage Aussagen über den Inhalt ihrer Arbeit am ehemaligen „Judenreferat“. Von der systematischen Tötung von Jüdinnen und Juden will sie weder auf der Dienststelle noch im privaten Kreis etwas gehört haben.[10]
[1] Friedhof Stammersdorf-Zentral, Grab 23-15-15.
[2] WStLA, Historische Meldedaten.
[3] Pfarre r. k. St. Brigitta, Trauungsbuch, Bd. 37, fol. 165. Eltern: Adolf Joksch, Maria geb. Stibor.
[4] Pfarre r. k. Alservorstadtkrankenhaus, Sterbebuch, Bd. 202, Knaben: Klinik I und II, fol. 39.
[5] WStLA, LGfZRS, A24, Zl. 13 Cg 7/36. WStLA, BG Leopoldstadt, Zl. 1 Nc 732/38.
[6] LAB, B Rep. 057-01, Nr. 3866. Niederschrift Elfriede Eggenhofer, 23.6.1966.
[7] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 8953/66, Teil 1, Bd. II, fol. 289–303. Niederschrift Elfriede Eggenhofer, 20.9.1967.
[8] LAB, B Rep. 057-01, Nr. 3866. Niederschrift Elfriede Eggenhofer, 23.6.1966.
[9] Stefan Eggenhofer, Buchhalter, geb. 9.9.1921, best. 1.9.1994.
[10] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 8953/66, Teil 1, Bd. II, fol. 289–303. Niederschrift Elfriede Eggenhofer, 20.9.1967.